Projekte
Klinik für Herz-, Thorax und Gefäßchirurgie
Dr. Leonard Pitts von der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie am Deutschen Herzzentrum der Charité in Berlin erhielt das Dr. Rusche-Forschungsprojekt 2025 für seine Arbeit „Enhanced Recovery after Minimally Invasive Cardiac Surgery following a Day Zero concept (ERMICS-D0)“. Die Auszeichnung wird jährlich von der Deutschen Stiftung für Herzforschung zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG) auf der Jahrestagung der DGTHG vergeben. Trotz der Einführung schonender Operationstechniken ist die postoperative Genesung der Patienten nach herzchirurgischen Eingriffen eingeschränkt. Daher wurden an einigen spezialisierten Herzzentren sogenannte ERAS-Programme (Enhanced Recovery After Surgery = optimierte Genesung nach der Operation) eingerichtet. Das ERASKonzept verfolgt eine multidisziplinäre Strategie, mit dem gemeinsamen Ziel, den Stress vor, während und nach Herzoperationen sowie die Entzündungsreaktion zu vermindern, die Genesung der Patienten zu fördern und Komplikationen vorzubeugen, um eine schnelle und nachhaltige Rückkehr nach Hause zu ermöglichen. In der aktuell ausgezeichneten Studie von Pitts wird der Einfluss eines multidisziplinären ERAS-Programms bei Patienten untersucht, die minimalinvasiv an der Aorten- oder Mitralklappe operiert werden (per rechtslateraler Minithorakotomie). Es wird angenommen, dass ERAS die Krankenhausverweildauer verkürzt und mit geringerer Krankheitslast nach der OP und weniger Entzündungsreaktionen, Mangelernährung und Muskelabbau verbunden ist.
Dr. med. Leonard Pitts
Deutsches Herzzentrum der Charité, Klinik für Kardiologie, Angiologie und Intensivmedizin
Jakub Piwowarski
Deutsches Herzzentrum der Charité, Campus Benjamin Franklin, Leitung Herzinsuffizienz und Kardiomyopathien
PD Dr. med. Dr. med. univ. Bettina Heidecker. In diesem Forschungsprojekt erhalten PD Dr. Heidecker und Dr. Phillip Suwalski Unterstützung von Nicolas Musigk und Frau Xiaomin Wang im Labor. Die bioinformatischen und statistischen Analysen werden in Zusammenarbeit mit Prof. Dieter Beule und Dr. January Weiner vom Berlin Institute of Health (BIH) durchgeführt.
DHZC, Klinik für Herz, Thorax- und Gefäßchirurgie, Institut für Physiologie
Dr. Mariya Kucherenko
Deutsches Herzzentrum der Charité, Campus Benjamin Franklin, Berlin
Alessia Lena
Campus Benjamin Franklin, Klinik für Kardiologie, Angiologie und Intensivmedizin
Dr. med. Marco Witkowski, PhD
Deutsches Herzzentrum der Charité – Universitätsmedizin Berlin, Department of Cardiology, Angiology and Intensive Care Medicine CBF
Krebserkrankungen können mit einer bislang weitestgehend im Menschen unbekannten Herzmuskelerkrankung einhergehen, der „cardiac wasting-associated cardiomyopathy“ (Herzmuskelschwund-assoziierte Kardiomyopathie). Dr. Alessia Lena sowie Dr. Markus Anker von der Charité-Unversitätsmedizin Berlin und Kollegen stellten in einer klinischen Studie bei Tumorpatienten mit hauptsächlich weit vorgeschrittener Erkrankung fest, dass die Muskelmasse der linken Herzkammer innerhalb weniger Monate abnimmt, und zwar unabhängig von der Anti-Tumortherapie der Patienten. Die „cardiac wasting-associated cardiomyopathy“ beeinträchtigt nicht nur die körperliche Leistungsfähigkeit der Tumorpatienten, sondern wirkt sich auch ungünstig auf die Lebenserwartung aus. Die Ursachen für den Herzmuskelschwund sehen die Wissenschaftler möglicherweise in einer chronischen und systemischen Entzündungsaktivität, neurohormonellen Veränderungen sowie Störungen des Zellstoffwechsels. Um diese neue Herzmuskelerkrankung bei Krebspatienten besser erkennen zu können, schlagen die Studienautoren vor, sollte bei der Echokardiographie nicht nur eine Adjustierung der Herzmuskelmasse auf die Körperoberfläche erfolgen, sondern auch auf die Körpergröße2 und die nicht adjustierten Werte im zeitlich Verlauf betrachtet werden.
Markus Anker, MD & Alessia Lena, MD