Institut für Pharmakologie und Toxikologie, Fakultät für Medizin
Etwa ein Drittel aller Herzpatienten leidet unter Schlafstörungen. Der Grund dafür war lange Zeit unbekannt. Beobachtet wurden erniedrigte Spiegel des Hormons Melatonin. Für die Bildung und Sekretion von Melatonin ist eine Drüse im Gehirn (Epiphysis cerebri) verantwortlich. Sie steuert maßgeblich den Schlaf-Wach-Rhythmus des Menschen. Die Forschungsgruppe um Dr. Karin Ziegler hat herausgefunden, dass es bei Herzerkrankungen zu einem Verlust von Nervensignalen für die Melatonin-produzierende Drüse kommt. Dies wiederum liegt an einem entzündungsbedingten Verlust von Nervenzellen in einem Ganglion (Ansammlung von Nervenzellkörpern), das sich im oberen Halsbereich befindet. Bei Herzschwäche ist dieses obere Halsganglion (SCG) deutlich vergrößert. Findet sich also ein vergrößertes SCG bei Menschen mit Herzschwäche, lässt sich die Schlafstörung erklären und die Patienten könnten womöglich von einer Behandlung mit Melatonin profitieren. Im Tierexperiment jedenfalls war es gelungen, mittels Melatonin wieder einen normalen Tag-Nach-Rhythmus zu erzeugen.
Dr. Karin Ziegler