Herzforschung nützt allen
Herz- und Kreislauferkrankungen stehen in den
Industrieländern immer noch an der Spitze aller
Todesursachen – trotz vieler Fortschritte in Diagnostik und
Therapie. Mit fast 50% liegen sie in der Statistik weit vor den
Krebserkrankungen. Es ist besorgniserregend, wenn Untersuchungen
darauf hinweisen, dass Herzkrankheiten in den nächsten 20
Jahren in Europa und den USA sogar noch dramatisch ansteigen
werden.
Herz- und Kreislaufkrankheiten: Todesursache Nr. 1
Abbildung: Häufigste Todesursachen 2015 (Statistisches Bundesamt, 2017)
Im Kampf gegen Herz-Kreislaufkrankheiten ist systematische und
intensive Forschung sehr wichtig. Das zeigen die enormen
Fortschritte aus den vergangenen zwanzig, dreißig Jahren,
was die Diagnostik, Therapiemöglichkeiten, aber auch die
Erkenntnisse zur Vorsorge betrifft. Heute haben Patienten eine
deutlich höhere Lebenserwartung und auch viel bessere
Lebensqualität. Dank einer starken finanziellen
Förderung der medizinischen Wissenschaft ist dies
gelungen.
Wertvolle Etappensiege
Forschungserfolge der Vergangenheit bestimmen, was die Medizin
heute leistet: Die Chirurgie an den Herzkranzgefäßen
(Bypass) wurde zu einer hohen Perfektion entwickelt.
Kardiologische Eingriffe bei der koronaren Herzkrankheit und beim
Herzinfarkt erzielen immer bessere Ergebnisse, etwa in der
Aufdehnung verengter Gefäße durch Ballonkatheter und
das Einsetzen künstlicher Gefäßstützen
(Stents) an den problematischen Engstellen.
Abbildung: Stent (links) und Ballonkatheter (rechts)
Es gelang, eine große Zahl an Medikamenten zu
entwickeln, die den Bluthochdruck wirksam bekämpfen,
schwerwiegende Herzrhythmusstörungen unterdrücken oder
beim Herzinfarkt gefährliche Blutgerinnsel
auflösen.
Herzschrittmacher und Defibrillator wurden wesentlich
weiterentwickelt – sie sichern das überleben
unzähliger Menschen und sind aus der Medizin nicht mehr
wegzudenken.
Forschung finanziert sich nicht von allein
Die Gelder der öffentlichen Hand, der Firmen und
Krankenkassen sind knapp geworden. Die Rahmenbedingungen für
eine kontinuierliche Forschung werden immer schlechter. Junge
Wissenschaftler stehen vor der Frage, ob ihnen die medizinische
Forschung in Deutschland überhaupt eine Zukunftsperspektive
bietet. Patienten müssen befürchten, dass die
Erkenntnisse und Behandlungsmethoden auf derzeitigem Niveau
stagnieren.
Dabei stehen so viele unbeantwortete Forschungsfragen offen:
Lassen sich angesichts der Knappheit von Spenderherzen auch
künstliche, mechanische Herzen als Organersatz erfolgreich
einsetzen? Können mithilfe der Zell- und Gentherapie Venen
oder Herzklappen biologisch statt künstlich erneuert werden?
Gibt es Heilung bei chronischen Krankheiten wie
Herzschwäche? Patienten setzen hier beispielsweise
große Hoffnungen auf die Stammzelltherapie. Zum Wohle aller
muss es gelingen, Forschungsprojekte weiterhin auf hohem Niveau
zu fördern.
Forschungsförderung dient allen
Die Deutsche Stiftung für Herzforschung übernimmt
gesellschaftliche Verantwortung und ergreift mit ihrer
Tätigkeit zukunftsweisende Initiative. Indem sie die
Herz-Kreislaufforschung fördert, will die Deutsche Stiftung
für Herzforschung jungen Nachwuchswissenschaftlern den schwierigen
Weg ebnen und dafür Sorge tragen, dass die patientennahe
Forschung fortgesetzt und finanziell gestärkt wird.