Projekte
Medizinische Klinik I: Kardiologie
Bei persistierendem Vorhofflimmern mit belastender Symptomatik wird teils die elektrische Kardioversion angewendet – ein kurzer, synchronisierter Stromstoß, um das Herz wieder in den normalen Rhythmus zu überführen. Häufig kommt es jedoch innerhalb kurzer Zeit erneut zu Vorhofflimmern. Eine therapeutische Beeinflussung des autonomen Nervensystems, das die Herzfunktion steuert, könnte das Wiederauftreten von Vorhofflimmern verhindern oder verzögern. In der klinischen Studie wird mit einem Reizstromgerät ein minimaler Stromimpuls an einen Ast des Vagusnervs am Ohr abgegeben – eine Methode, die bereits bei Krampfanfällen oder Tinnitus zum Einsatz kommt. 60 Patienten werden für eine Gesamtdauer von 3 Monaten mindestens eine Stunde täglich über eine Ohrelektrode stimuliert und weitere 60 Patienten zur Kontrolle nur scheinstimuliert – weder Patienten noch auswertende Prüfärzte wissen, wer aktiv behandelt worden ist und wer nicht (Doppelblind-Verfahren). Nach Entblindung der Daten kann verglichen werden, inwiefern sich die Symptomatik des Vorhofflimmerns sowie das Auftreten von Komplikationen innerhalb eines halben Jahres reduziert hat.
Dr. med. Patrick Swojanowsky