Projekt Beschreibung
Vorhofflimmern ist mit etwa 1,8 Millionen Betroffenen die häufigste Herzrhythmusstörung und verursacht ca. 30 000 Schlaganfälle pro Jahr in Deutschland. In der linken Herzvorkammer (Vorhof), vor allem im Vorhofohr (kleiner Blindsack am Vorhof), entstehen beim Vorhofflimmern vermehrt Blutgerinnsel. Diese können, vom Blutstrom mitgeschleppt, Arterien im Gehirn verschließen und so einen Schlaganfall verursachen. Vorhofflimmern kann in vielen Fällen durch eine Katheterablation, bei der Vorhofgewebe verödet wird, dauerhaft beseitigt werden. Eine seltene Nebenwirkung dieser Therapie ist, dass dabei Schlaganfälle ausgelöst werden können. In seiner Forschungsarbeit konnte Dr. Kosiuk belegen, dass die anatomische Beschaffenheit des linken Vorhofohrs einen Einfluss auf das Risiko für die Bildung von Thromben bei einer Ablationstherapie hat. Dabei unterscheidet man vier Kategorien: Kaktus (Cactus), Hühnerflügel (Chicken wing), Windsack (Windsock) und Blumenkohl (Cauli - flower). Dieses Modell zur Abschätzung des individuellen Schlaganfallrisikos durch Thrombenbildung während einer Katheterablation – anhand anatomischer Eigenschaften des linken Vorhofohrs – ist bisher einmalig und ein innovativer Beitrag zur Schlaganfallbekämpfung bei Patienten mit Vorhofflimmern.